Spicy Bonusszene

Noch immer schwirrt mir der Kopf. Mein Körper ist mit kaltem Schweiß überdeckt und ich zittere. Ich fühle mich elend und verfluche erneut dieses verdammte Zeug, das mir Vallon, der Fürst der Wollust, zu trinken gegeben hat. Es hatte ihn sichtlich erheitert, zu beobachten, wie die Wirkung sogleich einsetzte. Dieser Kerl hat schon seltsame Vorlieben, aber was soll man von einem wie ihm auch erwarten. Nun ja, er könnte etwas weniger theatralisch und wehleidig sein, aber der Fürst wird sich wohl kaum mehr ändern.

Das Feuer in mir schwindet langsam, kühlt sich ab und wandelt sich zu etwas anderem. Eine Kälte, die sich bis in meine Knochen frisst. Sie wandert durch meinen Körper, durch jede Sehne und letztendlich bis in meinen Verstand hinein.

Ich kann nicht mehr anders und stehe schließlich auf. Mein Atem geht schwer. Zitternd mache ich einige Schritte durch mein Zimmer, aber es hilft nichts. Die Gefühle in mir sind nicht zu bändigen, und diese Kälte erst …

Ich ächze leise und gehe schließlich zur Tür. Meine Hand legt sich um den Knauf und dreht ihn. Wenn ich das auch nur einen Moment länger ertragen muss, werde ich den Verstand verlieren. Das ist so sicher wie die Tatsache, dass ich Luft zum Atmen brauche.

Mit schweren Schritten schleppe ich mich den Flur entlang. Ich habe keine Ahnung, wohin ich gehen soll. Macht es Sinn meine Schwester zu suchen und sie um Hilfe zu bitten? Aber was soll sie schon ausrichten? Zumal sie sich ohnehin bereits genügend Sorgen um mich macht.

Für einen Augenblick überlege ich, zu Lucius zu gehen. Er weiß vermutlich, wie man es schafft, die verfluchte Wirkung des Elixiers zu beseitigen. Ich muss an seine Lippen denken, die ein provokantes Lächeln aufgelegt hatten, an seinen dunklen Blick, und weiß sofort, dass es mein Untergang wäre, ihm jetzt zu begegnen. Aber es kostet mich all meine Kraft, meine Füße fort von seinem Zimmer zu lenken.

Ich spüre aber auch, dass ich bald nicht mehr kann. Ich schlottere am ganzen Leib und die Kälte in mir lässt meine Muskeln verkrampfen.

Ich muss irgendetwas unternehmen und weiß weiterhin nicht, was. Kopflos greife ich nach der ersten Klinke, die ich finde, und öffne die Tür. Irgendjemand muss mir helfen. Es muss etwas geben, das ich tun kann. Aber in dem Raum, den ich nun betrete, stehen bloß ein paar Körbe voll schmutziger Wäsche. Ich taumele weiter den Flur entlang und spüre plötzlich den Anflug von Wärme, die über den protzigen Flur streicht. Ich atme wohlig auf, als ich sie wahrnehme. Es sind nur ein paar Grad, aber sie tun so unendlich gut. Instinktiv folge ich dem warmen Luftstrom und erreiche eine weitere Tür, die ich ohne Zögern öffne. Zunächst komme ich in eine Art Umkleide, doch als ich weitergehe …

Ich finde einen riesigen Raum, in dem es mehrere Becken gibt, die mit heißem, dampfendem Wasser gefüllt sind. In der Luft rieche ich lockende Düfte, die sich um meine Sinne winden und mich zu sich rufen.

Ich kann gar nicht anders und steige in meinem dünnen Nachthemd in das Becken hinein, das direkt vor mir liegt. Es ist eines der größten, und die Wärme des Wassers schmiegt sich augenblicklich um mich. Es ist so angenehm, dass ich leise aufseufze. Die Kälte weicht einem wohligen Gefühl, das sich in mir ausbreitet, je mehr mein Körper von dem Wasser bedeckt wird.

Ich breite die Arme aus, lasse mich in die Wellen hineinsinken und bin bereit, alles um mich herum zu vergessen. Ich möchte die Probleme aus meinem Kopf bekommen und verdrängen, dass meine Schwester und ich Gefangene am Hof des Fürsten der Wollust sind. Ich will vergessen, was uns alles geschehen könnte. Aber vor allem möchte ich eine ganz bestimmte Person aus meinem Kopf bekommen.

In diesem Moment vernehme ich ein Geräusch hinter mir und drehe mich danach um. Eine Frau in einem weißen Gewand schaut erstaunt zu mir. In ihren Armen hält sie ein paar Handtücher. Ich nehme an, dass sie diese in den Umkleideraum legen wollte, als sie mich gehört hat. Sie sagt kein Wort, schaut mich nur einige Sekunden lang an. Und auch ich schweige. Noch immer durchströmt das Avaralla-Elixier meine Adern und berauscht meinen Verstand. Diese Wärme, dieses herrliche Gefühl des Wassers hilft wenigstens etwas, weshalb ich nicht bereit bin, es so schnell wieder zu verlassen. Aber das muss ich vielleicht auch gar nicht. Die Frau nimmt ihr Wäschebündel und geht so leise, wie sie gekommen ist.

Mir kann das nur recht sein, so kann ich mich weiterhin einfach nur treiben lassen und alles um mich herum vergessen.

Doch die Ruhe ist nur von kurzer Dauer. Dieses Mal höre ich die Tür deutlich. Auch die schweren Schritte, die sich mir gleich darauf nähern.

»Was machst du hier, Adeline?« Lucius’ Tonfall klingt gereizt. Kein Wunder nach dem, was sich heute zwischen uns zugetragen hat. Mir ist es nur recht, dass er daran noch zu knabbern hat, denn auch ich bin weiterhin stocksauer auf ihn. Überhaupt gibt es verdammt viele Gründe, warum ich ihn verachten und hassen sollte.

Ich drehe mich ihm zu und blitze ihn wutentbrannt an. »Dank dieses Zeugs, das mir dieser arrogante Fürst aufgezwungen hat, war mir eiskalt. Also bitte entschuldige, dass ich nach irgendetwas gesucht habe, damit es besser wird. Und wo wir nun schon dabei sind: Was machst du überhaupt hier?«

Meine Worte klingen mindestens so genervt wie die, die gerade von ihm gekommen sind.

»Glaubst du, es bleibt unbemerkt, wenn du durchs Schloss taumelst?«, ist seine knappe Antwort.

Die Frau mit der Wäsche, geht es mir durch den Kopf. Ich hätte mir denken können, dass sie irgendwen benachrichtig. Warum nur musste es ausgerechnet Lucius sein?

Ich schaue ihn an und suche seinen grimmigen Blick, doch zu meiner Verwunderung ist jeglicher Ärger aus seinem Gesicht verschwunden. Stattdessen schaut er mich an – nein, er starrt mich geradezu an. Und sein Blick … sein Blick ist bannend und lodernd wie Feuer.

Erst als ich an mir heruntersehe, begreife ich, was ihn derart aus der Fassung bringt. Mein weißes Hemd ist durchnässt und ziemlich durchsichtig. Normalerweise hätte ich mich sofort wieder tiefer ins Wasser gleiten lassen und mich umgedreht, aber aus irgendeinem Grund tue ich genau das nicht. Vielleicht weil es mir gefällt, wie er mich anstarrt. Er ist gebannt und fasziniert. Und irgendwie fühle ich zum ersten Mal, dass er es ist, der die Kontrolle verliert. Und das genieße ich aus vollem Herzen.

Ganz langsam gehe ich ein Stück auf ihn zu. Das Wasser fließt von meinen Armen hinab und sucht sich einen Weg über meinen Oberkörper. Lucius scheint jedem einzelnen Tropfen mit den Augen zu folgen, und ich erinnere mich nur zu gut daran, wie ich es umgekehrt bei ihm ganz genauso gemacht habe.

Ich habe das Ende des Beckens fast erreicht, als er sich endlich von meinem Anblick losreißt. »Du solltest nicht hier sein. Komm, geh auf dein Zimmer zurück«, fordert er mich auf und wendet sich der Tür zu, als wollte er den Raum verlassen und wäre sich sicher, dass ich ihm folgen würde wie ein braves Hündchen. Aber das habe ich nicht vor. Jetzt wo ich einmal gekostet habe, wie es ist, ihm gegenüber die Oberhand zu haben, will ich das nicht mehr so schnell hergeben.

»Willst du wirklich schon so schnell gehen?«, hake ich nach. »Da wirst du deinem Ruf aber so gar nicht gerecht.«

»Glaub mir, du solltest besser aufhören, Spielchen mit mir zu spielen.« Sein Blick ist lodernd, und genau dieses Feuer ist es, was ich sehen will. Ich genieße dieses Funkenspiel in seinen Augen, diesen Hunger. Denn der ist mir so vertraut. So oft empfinde ich genau das, wenn ich ihn ansehe. Genau wie jetzt. Mein Blick gleitet über sein dunkles Hemd, unter dem seine Muskeln mehr als gut zu erahnen sind. Ich weiß, wie sie sich anfühlen, und will sie nur noch ein einziges Mal spüren. Ich will seinen Körper nur einmal so lange und ausgiebig erkunden, wie ich es mir wünsche. All diese Gedanken sind verrückt und normalerweise ersticke ich sie sofort im Keim. Aber jetzt und hier, in diesem Moment … da bin ich es so leid. Ich will mich nicht mehr zurückhalten, nicht mehr dieses Spiel spielen. Ich will Lucius, und das liegt nicht am Elixier, das ich getrunken habe. Nein, es hat diese Gefühle nur so weit hervorgeholt, dass ich sie nicht länger ignorieren kann.

»Und was, wenn es genau das ist? Wenn ich keine Spielchen mehr spielen will?«, hake ich nach und steige aus dem Wasser. Mir ist absolut klar, was er nun alles zu sehen bekommt. Aber ich schäme mich nicht dafür. Ganz im Gegenteil. Ich genieße die Gewissheit.

Lucius hebt irritiert den Blick und scheint zum ersten Mal nicht zu wissen, was er antworten soll.

Dann öffnet er doch den Mund und meint: »Du weißt nicht, was du da sagst. Du stehst noch immer unter dem Einfluss des Elixiers. Vallon hat sich einen Spaß daraus gemacht, dich damit zu manipulieren, und du versuchst nicht mal, dich dagegen zur Wehr zu setzen.«

»Weil ich es leid bin«, fahre ich ihn härter an als beabsichtigt. »Du willst mich«, sagte ich vollkommen offen zu ihm. »Das sehe ich dir an. Und ich will dich. Warum tun wir weiter so, als wäre es nicht so? Ja, wir stehen auf unterschiedlichen Seiten, dennoch ändert es nichts daran, dass uns etwas zum anderen hinzieht. Ich bin es leid wegzulaufen. Ich will endlich wissen, wie es ist. Wie es sein könnte«, murmele ich und lecke mir leicht über die Lippen. »Du nicht auch?«

Mittlerweile habe ich ihn erreicht und lege meine Hände auf seine feste Brust. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so forsch sein könnte. Aber gerade gibt es kein Zurück mehr für mich.

»Adeline«, sagt Lucius und klingt beinahe verzweifelt.

Ich weiß, was er erneut sagen will. Aber es stimmt nicht.

»Es ist nicht das Elixier, das aus mir spricht. Das bin allein ich. Für mich gibt es keine Zweifel und auch kein Zurück mehr.«

Und mit diesen Worten beuge ich mich vor, strecke mich und lege meine Lippen auf die seinen. Ich spüre, wie er Atem holt und zunächst verwundert innehält. Einen Moment lang glaube ich sogar, er würde zurückweichen, doch er gibt den Kampf sehr schnell auf. Stattdessen erwidert er den Kuss fest und voller Verlangen. Ich keuche unter der Härte seines Mundes und halte den Atem an, als er mich umdreht und gegen die Wand presst.

»Bist du dir sicher, dass du das willst?«, hakt er nach und hält meinen Blick gefangen.

Ich habe es schon gesagt: Für mich gibt es keine Zweifel.

»Ganz sicher«, antworte ich und bin erleichtert, als seine Lippen gleich darauf die meinen suchen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, als würde ich genau das brauchen, um weiterleben zu können. Und dabei ist mir die ganze Zeit eines klar: Wir werden weiterhin Feinde bleiben. Das hier ändert nichts daran. Aber wenn ich ihm einmal auf diese Weise nahe gewesen bin – vielleicht wird diese Anziehung zwischen uns dann ein Ende finden und wir können getrennte Wege gehen. Das hoffe ich und bin zu allem bereit.

Lucius’ heißer Mund gleitet über meinen, bahnt sich seinen Weg meine Halsbeuge hinab und bringt mein Blut zum Kochen. Ich biege meinen Kopf zurück und lege meine Hände auf seine Brust. Ich spüre die Wärme seiner Haut durch sein Oberteil und kann dieses Gefühl endlich voll auskosten. Da ist kein schlechtes Gewissen, keine Stimme, die mir einredet, dass es falsch ist. Dafür fühlt es sich zu gut an. Meine Hände gleiten über die festen Muskeln seiner Brust und erkunden jeden Zentimeter seines Oberkörpers. Ich genieße es, ihn so berühren zu können und in seinem lodernden Blick zu versinken. Er mustert mich von meinen Zehen über meine Beine bis hin zu meiner Brust, die noch immer unter dem nassen Hemd liegt, das kaum mehr etwas zu verbergen vermag. Das glühende Lodern in seinen Augen wird heißer, drängender, und schon spüre ich seine Hände an meinen Seiten, die den nassen, schweren Stoff langsam hochschieben. Er gleitet über meine Oberschenkel und sinkt gleich wieder nach unten, als Lucius seinen Griff löst. Ich reiße die Augen auf und bin fast wütend darüber, doch da sehe ich das neckische Funkeln in seinen Augen. Er schaut mich an, nimmt jede Reaktion in sich auf, als er seine Hände an meine Rippenbögen legt und sie weiter über den nassen Stoff streichen lässt. Quälend langsam bahnen sie sich einen Weg und erreichen schließlich den Ansatz meiner Brüste. Ich halte den Atem an, als er mit seinem rechten Daumen langsam über den kühlen Stoff streicht und meine Brustwarze erreicht. Ich spüre, wie sich die Spitze aufrichtet und sich ihm entgegendrückt. Ein süßes Blitzen durchzuckt mich dabei und wandert immer tiefer. Sein dunkler Blick beobachtet genau meine Reaktion und glimmt feurig darüber auf, dass jedes Zucken von mir, jedes noch so kleine Ächzen allein ihm gehört.

Ich klammere mich an seine Schulter und suche erneut seine Lippen. Doch dieses Mal ist Lucius es, der die Oberhand behält. Stoisch sieht er mich an, lässt erneut seinen Daumen über meine Brustwarze gleiten und entsendet damit heiße Schauer durch meinen Körper, die mich beben lassen.

Als wäre das noch nicht genug, presst er seinen Unterleib enger an mich und nimmt mir damit jeglichen Bewegungsspielraum. Eindrücklich spüre ich seine Erregung an mir, was dieses sehnsuchtsvolle Pochen in mir nur weiter anstachelt.

Langsam und als wollte er jede Sekunde vollends auskosten, senkt er seine Lippen auf den nassen Stoff meines Oberteils und lässt seine heiße Zunge über meine Brustwarze gleiten. In quälend langsamem Tempo umkreist seine Zungenspitze meinen Nippel, neckt und reizt ihn, dass meine Beine unter mir immer weicher werden. Ich bekomme kaum noch Luft, so unerträglich süß ist dieses feurige Spiel aus Küssen und Zungenschlägen, aus Zähnen und Lippen.

Ich reiße den Kopf zurück und merke erst jetzt, wie sich seine linke Hand erneut einen Weg unter mein dünnes Hemd sucht. Dieses Mal zieht er seine Hand nicht wieder zurück. Sie wandert über meinen Oberschenkel und findet dort einen Weg in meine Mitte. Sein Finger gleitet in mich und ich kann ein Stöhnen nicht unterdrücken. Er nimmt einen weiteren dazu und bringt mich damit an den Rand des Wahnsinns.

Lucius weiß genau, was er tun muss. Er verführt meinen Körper und entfacht ein Feuer, das sich durch all meine Nervenbahnen frisst. Meine Gedanken ersterben. Alle Sorgen und Ängste weichen. Es gibt nur noch ihn und mich. Mein Körper brennt förmlich vor Lust, und in diesem Moment, in dem ich denke, dass ich diese süße Qual nicht mehr länger ertragen kann, entlädt sie sich in einem heftigen Orgasmus, der mir komplett den Atem raubt.

Als ich das nächste Mal die Augen öffne, schaue ich in Lucius’ glühenden Blick, der mich sogleich gefangen nimmt. Er zieht seine Hand hervor und führt sie genüsslich an seinen Mund.

»Das war heißer, als ich es mir je vorgestellt habe«, raunt er. Sein Finger verschwindet zwischen seinen sinnlichen Lippen. »Und ich bin noch lange nicht fertig«, fügt er hinzu und kostet nun auch seinen zweiten Finger.

Seine Worte bringen mein Blut erneut zum Kochen und ich bin froh, sie zu hören. Denn auch ich habe noch lange nicht genug von ihm.

Ohne zu zögern, streife ich ihm sein Oberteil vom Körper und starre auf das Spiel von Muskeln unter der weichen, festen Haut. Er wirkt wie gemeißelt, wie für die Lust geschaffen.

Ich kann gar nicht anders, als meine Hände immer und immer wieder darübergleiten zu lassen. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Erst recht, als ich sein tiefes Raunen höre. Mit schnellen Handgriffen befreit er mich von meinem Hemd und wirft es achtlos neben uns. Nackt stehe ich vor ihm – ein Anblick, den er sichtlich genießt.

Seine Hände streichen meine Seiten entlang, bahnen sich einen Weg meine Schenkel hinab, und gleich darauf fahren seine Finger durch meine feuchte Mitte. Ich lege den Kopf in den Nacken und atme schwer. Dann suche ich den Bund seiner Hose und mache mich an dem Knopf zu schaffen. Ich sehe das Feuer in seinem Blick flackern und höre ihn leise aufstöhnen, als ich ihm das Kleidungsstück von den Beinen zerre. Er knurrt und stößt ein »Fuck, Adeline« aus, als sich meine Hand um ihn schließt. Ich reize ihn weiter und will ihn genauso um den Verstand bringen wie er mich.

Lucius’ Hand streicht erneut über meine Mitte, seine Finger bahnen sich einen Weg, doch ich trete einen Schritt zurück, was er mit einem verwirrten Ausdruck wahrnimmt.

»Ich will dich«, erkläre ich und drücke mich an ihn. »Jetzt.«

Seine Augen weiten sich, er zögert einen Moment, doch dann packen seine Hände meine Hüfte und er dringt in mich ein. Er füllt mich aus, und es ist besser, als ich es mir je erträumt habe. Meine Muskeln spannen sich um ihn herum an. Noch niemals habe ich so etwas erlebt. Ich spüre jeden einzelnen Stoß, spüre die Hitze seines Körpers und höre seinen heißen Atem. Es ist intensiv und so verdammt gut.

Ich bebe am ganzen Körper, während ich mich an Lucius klammere, als wäre er mein Halt in einer taumelnden Welt. Er küsst mich innig und voller Verlangen, während mein Inneres nach Erlösung bettelt. Und die bekomme ich. Immer und immer wieder. Es ist ein Höhepunkt, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Ich presse meinen Mund in einem wilden Stöhnen auf seinen Hals und halte mich an ihm fest, während ich von einer Welle nach der anderen hinfortgerissen werde. Ich zerbreche in tausend Teile, nur um gleich darauf erneut zusammengesetzt und wieder zerstört zu werden. Es ist atemberaubend und absolut. Und genauso wie ich weiß, wie besonders dieser Moment ist, weiß ich auch, dass es einmalig bleiben wird. Denn auch wenn wir in diesem Augenblick eins geworden sind, so trennt uns weiterhin viel. Viel zu viel. All das sagt mein Verstand, doch wenn ich Lucius ansehe und in seinen von dunklen Wimpern verhangenen Blick schaue, weiß ich, dass sich mein Herz nach etwas anderem sehnt. Etwas, das unerreichbar bleiben wird.

Und mit diesem Gedanken schaue ich Lucius noch einmal an. Sein Bild verblasst vor mir und ich reiße erschrocken die Augen auf. Ich liege in Dunkelheit. Fahles Mondlicht dringt durch das Fenster zu mir ans Bett. Ich muss mehrfach blinzeln und versuche gleichzeitig, den Schlag meines rasenden Herzens zu beruhigen. Nur langsam dämmert mir, dass ich gerade einen Traum hatte. Einen sehr expliziten.

Einerseits bin ich froh und erleichtert darüber. Nichts davon ist tatsächlich geschehen. Doch tief in mir spüre ich auch den scharfen Stich der Enttäuschung und bleibe mit den drängenden Fragen in meinem Bett liegen: Wie wäre es gewesen? Wie würde es sich anfühlen, von Lucius gehalten und geliebt zu werden? Und noch viel wichtiger: Will ich das tatsächlich herausfinden?

Das war ein Bonuskapitel aus Whisper of Sins Band 3 - Schattenseele.
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Jede Hexe in Rosehall kennt die Regel: Verlasse niemals das Dorf. Und halte dich verdammt noch mal von den Sünden fern!